Geselliges Beisammensein in der Wurzener Wenceslaigasse
Unser Straßenfest rund um Nachhaltigkeit belebte die Innenstadt
Am Samstag, den 07. September 2024, war rund um die Wurzener Wenceslaigasse viel geboten: Zwischen Bogenschießen, fairem Kaffee, Livemusik und Holzofenpizza waren Menschen zum Austausch und Experimentieren rund um die Themen soziales Miteinander und nachhaltiges Handeln eingeladen. Und gekommen sind trotz schönstem Badewetter um die 500 Menschen.
"Es war ein tolles Gefühl zu sehen, dass unser Straßenfest auch in diesem Jahr so gut angenommen wurde", freut sich Franziska Wittig von BitteWenden! "Sicherlich hat auch der Ausbau unseres Kulturprogramms dazu beigetragen, das Fest noch attraktiver zu machen."
Nach einem Auftakt des jungen Wurzener Saxofonisten Felix Krause war tanzbare Musik des Leipziger Ensembles Folk for Future zu hören. Am späteren Nachmittag sorgte der Handpanspieler Max Kay vor der Wenceslaikirche für melodische Klänge, bevor es wieder im Badergraben weiter ging. Die Liedermacherin Famoos berührte das Publikum mit ihren Texten und das anschließend auftretende Akustikquartett brachte seine Fangemeinde mit. Schließlich war der Leipziger Songwriter Johannes Scheurich zu hören, bevor der Abend mit einer Feuershow spektakulär endete.

"Besonders gefreut hat uns, dass auch die Pfadfinder in diesem Jahr wieder dabei waren. Ihre Aktivitäten mit Jurte und Lagerfeuer mitten in der Stadt sorgen für ein ganz besonderes Ambiente", sagt Janina Becker aus dem Kanthaus. "Und als uns ein Wurzener Bürger den Vorschlag gemacht hat, Bogenschießen für Kinder anzubieten, war das die perfekte Ergänzung."
Das Kinderprogramm wurde durch mehrere Bastelmöglichkeiten abgerundet. So bot etwa der Florastraßenimker Uwe de Bernardo aus Taucha nicht nur Honig an, sondern bastelte auch Magnetbienen mit Kindern und stieß damit auf große Resonanz.
"Das Wenceslaigassenfest ist so etwas wie eine Sammlung von Impulsen, die wir uns für Wurzen und die Region wünschen. Und wir machen damit tolle Menschen und Aktionen sichtbar", erklärt Heidi Bischof vom NDK e.V. "Dazu gehören kulturelle Aktivitäten, familienfreundliche Angebote, Orte des Austauschs, kulinarischer Genuss und nicht zuletzt auch politische und ökologische Themen."
In diesem Sinne waren auf dem Fest verschiedenste Initiativen mit Ständen vertreten. So war etwa ProVeg Leipzig bereits zum zweiten Mal mit veganem Gebäck und vielen Informationen rund um einen tierwohlfreundlichen Lebensstil vor Ort. Neu mit dabei war hingegen der Leipziger Weltladenverein, der fair gehandelten Kaffee ausschenkte. Am direkt angrenzenden Infostand des Landesverbandes Nachhaltiges Sachsen konnten sich Menschen über ihren ökologischen Fußabdruck und viele weitere Themen informieren. "Gerade nach den Wahlergebnissen hat uns positiv überrascht, wie offen die Menschen für unsere Anliegen sind", fasst eine der am Stand Aktiven ihren Eindruck nach dem Fest zusammen.

"Es ist eine großartige Unterstützung, dass so viele Menschen extra angereist sind, um unser Fest zu bereichern", sagt Janina Becker "Gleichzeitig ist uns natürlich auch wichtig, dass es ein Fest von und für Menschen aus der Stadt ist. Deshalb freuen wir uns sehr über all die Personen und Institutionen aus Wurzen, die sich aktiv am Fest beteiligt haben."
Mit dabei waren unter anderem die Wurzener Stadtbibliothek mit einem XXL-Bücherflohmarkt, der Verschenkeladen aus der Kantstraße, Foodsharing Landkreis Leipzig und das Mitmach-Café. Am Tisch des Netzwerkes für Demokratische Kultur konnten Saatgutkugeln hergestellt werden. Der Wurzener Schreiner Dietmar Allig präsentierte ein Projekt zu Solarenergie und Menschen aus dem Kanthaus demonstrierten vor Ort, wie Elektrogeräte selbst repariert werden können. Direkt aus der Wenceslaigasse beteiligten sich der Laden des Schweizerhauses Püchau und der gegenüberliegende Freiraum mit der Möglichkeit, Sonnen- bzw. Windfänger zu basteln.
Parallel zu all diesen Aktivitäten wurde auch die Gelegenheit zu geselligem Beisammensein und Austausch bei Bier und Gegrilltem, Kaffee und Kuchen, Holzofenpizza, Lángos und internationalem Fingerfood ausgiebig genutzt. Bei strahlendem Sonnenschein und guter Stimmung war die sonst sehr ruhige Geschäftsstraße belebt wie selten.
"Dass dieses Fest so möglich war, ist den vielen Menschen zu verdanken, die sich engagiert eingebracht haben", erklärt Franziska Wittig "Dazu gehören die Gruppen und Einzelpersonen, die sich mit Ständen und Aktivitäten auf dem Fest präsentiert haben, aber auch viele weitere, die uns im Vorfeld bei Öffentlichkeitsarbeit, Plakatierung und auch logistischen Fragen unterstützt haben. Ohne Rückhalt und Ressourcen aus dem Kanthaus und dem NDK sowie die Unterstützung aus der Stadtverwaltung wäre das Fest sicher so nicht möglich gewesen. Vor allem danken wir aber den zahlreichen Helfenden, die an dem Tag bei Auf- und Abbau oder auch während des Festes mit Hand angelegt haben!"
"Ob es ein drittes Wenceslaigassenfest geben wird, hängt allerdings auch davon ab, ob wir als Fokusgruppe Nachhaltigkeit Zulauf erhalten", wagt Heidi Bischof den Blick in die Zukunft. Die Gruppe organisiert neben dem Wenceslaigassenfest weitere Veranstaltungen rund um das Thema Nachhaltigkeit, wie etwa zuletzt eine Ausstellung rund um Textilproduktion und eine Kleidertauschparty. Sie ist offen für Vereine, Initiativen und Einzelpersonen. "Drei engagierte Frauen haben bereits angeboten, das nächste Fest mit zu organisieren", ergänzt Bischof optimistisch. "Das gibt Hoffnung und ist zugleich ein wunderbares Kompliment!"
